Volkskrankheit Heuschnupfen

Jetzt ist die Zeit, sich für den kommenden Sommer zu rüsten.

Aktuell leiden bis zu 20% der Schweizer an Heuschnupfen, einem wichtigen Risikofaktor für die Entstehung des allergischen Asthmas, welches wiederum in ein chronisches Asthma übergehen kann. Dies kann durch die Früherkennung des Heuschnupfens und eine adäquate Behandlung durch den Facharzt verhindert werden.

Die Symptome sind typischerweise Augenjucken, Fliesschnupfen, Niesattacken und Müdigkeit in den Frühlings- und Sommermonaten. Es handelt sich um eine Soforttyp-Allergie, bei der durch eine Fehlfunktion des Immunsystems IgE-Antikörper gegen bestimmte Pollenbestandteile gebildet werden. Sind diese Antikörper einmal aktiviert, kommt es beim erneuten Kontakt zu den Pollen zu einer Immunreaktion, die dann die geschilderten Beschwerden zur Folge hat.

Zur Therapie der Pollenallergie stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, vorab ist aber eine gezielte Allergieabklärung beim Facharzt erforderlich. In einem 20-minütigen Hauttest (Pricktest) kommt es zur Quaddelbildung auf die entsprechend für die Allergie verantwortlichen Pollen. Wenn aufgrund des Pricktests der Verdacht auf eine Pollenallergie besteht, wird gezielt Blut auf Antikörper untersucht.
Bezüglich der Therapie sind die jeweiligen Beschwerden von zentraler Bedeutung. Sind die Beschwerden eher leicht oder nehmen sie im Verlauf der letzten 3 Jahre ab, ist eine Symptombehandlung mit antiallergischen Augen- oder Nasentropfen oder Allergietabletten während der Pollenflugzeit sinnvoll. Sind die Beschwerden beeinträchtigend, oder nehmen sie über die vorangegangenen 3 Jahre zu, ist eine Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierungsbehandlung indiziert. Dabei wird das Immunsystem durch regelmässige Impfung des Allergens über 3 Jahre wieder an die Pollen gewöhnt. Bei erfolgreicher Behandlung ist die Allergie danach geheilt. Die Wahrscheinlichkeit eines Therapieerfolges kann der Allergologe bereits vorab aufgrund der Antikörperkonstellation im Blut vorhersagen. Der Start der Desensibilisierungsbehandlung ist nur ausserhalb der Pollenflugzeit möglich, d.h. bei Beschwerden im Frühjahr muss die Therapie spätestens im Oktober des Vorjahres begonnen werden, bei Beschwerden im Sommer sollte sie spätestens im Januar starten. Manchmal ist statt einer Impfbehandlung auch eine Einnahme des Allergens in Form von Tabletten oder Tropfen möglich.